Rapports annuels
2010/2011
2009/2010
Jahresbericht der DJS Juni 2009 bis Juni 2010
jb_09-10.pdf108.79 kB
2008/2009
Tätigkeitsbericht der DJS Juni 2008-Juni 2009jahresbericht_08-09.pdf39.38 kB
2007/2008
Tätigkeitsbericht der DJS von Juni 2007 bis Juni 2008
jahresbericht_07-08.pdf32.87 kB
2006/2007
Tätigkeitsbericht der DJS von Juni 2006 bis Juni 2007
jahresbericht_06-07.pdf111.57 KB
2005/2006
Tätigkeitsbericht der DJS von Juni 2005 bis Juni 2006
2004/2005
JAHRESBERICHT JUNI 2004 – MAI 2005
rapport annuel juin 2004 – mai 2005
Die eigentlichen Aktivitäten der DJS finden hauptsächlich in den 7 Sektionen der DJS bzw. AJP statt. Über ihre Arbeit erhält der Verband die notwendige Bekanntheit und neue Mitglieder. Ein wichtiges Element sind hierbei – nebst der Teilnahme an kantonalen Gesetzesvernehmlassungen – öffentliche Veranstaltungen zu aktuellen rechtspolitischen Themen. Bezüglich Mitgliederwerbung ist festzuhalten, dass sich hier ein gemeinsamer, gezielter Effort lohnen würde, auch wenn die Abnahme der Mitglieder gemäs Mitgliederstatistik von 2000 (861) bis 2005 (822) nicht dramatisch ist. Im Berichtsjahr fanden wiederum drei Vorstandssitzungen statt. Verschiedene Beschlüsse wurden zudem jeweils per E-Mail auf dem Zirkularweg eingeholt. Wie immer an dieser Stelle gebührt ein ganz grosser Dank Jürg Leimbacher, der in seiner Funktion als Kassier der DJS seit vielen Jahren dafür sorgt, dass wir die Finanzen im Griff behalten. Ebenfalls unverzichtbar ist das Engagement von Fredi Hänni und Christian van Gessel für die seit mehreren Jahren reibungslose Betreuung der DJS-Seiten im plädoyer. Den Redaktionsmitarbeitenden von plädoyer in Zürich und Genf danken wir ebenfalls für die angenehme Zusammenarbeit und professionelle Unterstützung. Hauptgewicht lag auch dieses Jahr in den Arbeiten rund um die Totalrevision des Bundesgerichts-Gesetzes. Ende 2004 konnten wir aufatmen, nachdem der Ständerat in den für die DJS wichtigsten Punkten unseren Anträgen gefolgt ist, ganz besonders auch in der Beibehaltung der Kognition beim EVG. Auch wenn die intensive Arbeit von Lukas Ott und Stefan Bader namens des „Komitees für eine offene und demokratische Justiz“ von den Medien kaum wahrgenommen worden ist, zeigt sich deutlich genug, dass sie sich mehr als nur gelohnt hat: Sowohl gegenüber den Mitgliedern des Parlaments als auch gegenüber den uns unterstützenden Organisationen und Interessenverbänden konnten die DJS ihre Forderungen und Vorschläge einbringen. An dieser Stelle möchten wir unserer Trauer über den plötzlichen Tod von Jost Gross zum Ausdruck bringen. Er hat sich sowohl als SP-Nationalrat wie auch als Präsident von Pro Mente Sana unermüdlich für unsere Anliegen eingesetzt, ganz besonders für den Erhalt der Kognition beim EVG. Die beiden Komitee-Koordinatoren haben professionelle Arbeit geleistet, was eine unverzichtbare Bedingung war und ist, um wirksam politisch Einfluss zu nehmen. Wenn alles klappt, geht die Vorlage in der Juni-Session im eidgenössischen Parlament in die Schlussbereinigung und die Frage des Referendums wäre damit erledigt. Die deutliche Annahme der Verwahrungsinitiative am 8. Februar 2004 stellte die Bundesbehörden vor schwierige Fragen. Bereits im Herbst 2004 schickte das EJPD – nach einigem internen (und öffentlichen) Hin und Her der eigens dafür gegründeten Arbeitsgruppe – einen Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung. Die äusserst fundierte Stellungnahme der DJS zum Bericht und Vorentwurf der Arbeitsgruppe „Verwahrung“ des EJPD diente verschiedenen Kreisen (Parteien, Berufsverbänden) als wertvolle Vorlage. Einmal mehr geht diesbezüglich ein grosses Dankeschön an unser Mitglied Mathis Brunner aus Zürich, der für die Stellungnahme der DJS und die Vernetzung mit weiteren interessierten Personen aus Politik, Justiz und Psychiatrie verantwortlich zeichnet. Bis auf die SVP lehnen alle Parteien und wichtigeren Verbände (u.a. SAV, FMH, SGPP) den Gesetzesentwurf aus dem Hause BRB, namentlich die darin vorgesehene Ausweitung der Verwahrung auf sämtliche Verbrechen, die Möglichkeit der nachträglich angeordneten Verwahrung und das völkerrechtswidrige Überprüfungsverfahren entschieden ab. Auch im Berichtsjahr hat die DJS zu verschiedenen eidgenössischen Gesetzesvorlagen Stellung genommen, so u.a. zur Revison des IV-Verfahrens, zur 5. IV-Revision und zur IV-Zusatzfinanzierung, zum Urheberrechtsgesetz, zum Patentgesetz, zum Gesetzesentwurf über Netzwerk-Kriminalität und zum Zwangsanwendungsgesetz im Ausländerrecht. Wir danken an dieser Stelle allen Vernehmlassungen schreibenden Mitgliedern sehr herzlich für Ihr Engagement. Viele unserer Vernehmlassungen finden bei späteren Beratungen im Parlament ihren Niederschlag, und sie dienen insbesondere auch den Medienschaffenden als wichtige Grundlage. Bis Ende Juni 2005 sind Stellungnahmen der DJS zu folgenden Vorlagen geplant: Anwaltsgesetz (Freizügigkeitsgesetz, Folgen der Bologna-Reform), Gesetz über Massnahmen gegen Gewaltpropaganda und Gewalt an Sportveranstaltungen (Hooligandatenbank) sowie zum Gesetz über die Schaffung eines nationalen Polizei-Index. Die für den 18. Juni 2005 vorgesehene nationale Kundgebung „wir sind die Schweiz – la Suisse, c’est nous“ gegen die zunehmende repressive Asyl- und Ausländerpolitik und gegen Fremdenfeindlichkeit wird von den DJS aktiv unterstützt (Vorstand und einzelne Sektionen). In diesem Zusammenhang muss festgehalten werden, dass der wegweisende Bundesgerichtsentscheid – die Verweigerung von Nothilfe für abgewiesene Asylsuchende (Klage gegen Kanton Solothurn) ist verfassungswidrig – dank dem grossen Engagement eines DJS-Mitglieds zustande gekommen ist. Weiter hat der DJS-Vorstand gemeinsam mit den Sektionen der Deutschen Schweiz beschlossen, eine Beratungsbroschüre für Sans-Papiers finanziell zu unterstützen. Zur International Commission of Jurists Opposed to the Criminalisation of Ideas in the Basque Country hat der DJS-Vorstand Marcel Bosonnet aus Zürich als offiziellen Delegationsteilnehmer (Prozessbeginn April 2005) entsandt.
Bern, den 28. Mai 2005 / Catherine Weber
2002/2003
Demokratische Juristinnen und Juristen Schweiz
Juristes Démocrates Suisse
Rapport annuel juin 2002-2003
Jahresbericht Juni 2002 – Juni 2003
Der Vorstand ist das Gremium, welches die Geschäftsführung der DJS mit
dem Sekretariat in Bern kontinuierlich begleitet und unterstützt. Im
Berichtsjahr fanden vier Vorstandssitzungen statt, wovon eine – im
November 2002 – in Lausanne, um für einmal etwas näher bei den
KollegInnen der französischen Schweiz zu tagen. Nebst den
Vorstandssitzungen hat der Vorstand jeweils kurzfristig verschiedene
Aktionen oder Pressemitteilungen per E-mail-Korrespondenz beschlossen.
Ein spezieller Dank geht an dieser Stelle an Jürg Leimbacher, der in
seiner Funktion als Kassier seit vielen Jahren dafür sorgt, dass die
DJS finanziell immer in den schwarzen Zahlen sind. Ebenfalls herzlich
danken möchten wir Fredi Hänni und Christian van Gessel für ihre
zuverlässige Mitarbeit bei der Gestaltung und Übersetzung der
DJS-Seiten in plädoyer.
Bedauerlicherweise löste sich die Sektion Ostschweiz/St.Gallen im
Berichtsjahr auf, ebenso die kleine Sektion Schaffhausen; die
Mitglieder blieben aber den DJS treu (als Einzelmitglieder, bzw.
Übertritt zur Sektion Zürich). Über die Aktivitäten der einzelnen
Sektionen der DJS geben die jeweiligen Jahresberichte eine ausführliche
und eindrückliche Übersicht ihres Schaffens und Wirkens in den
Regionen.
Dank grosszügigen Spenden der DJS-Mitglieder von über siebentausend
Franken, konnten in versch. Tageszeitungen DJS-Inserate in Deutsch und
Französisch publiziert werden mit dem Aufruf für ein doppeltes Nein zur
Abstimmung vom 24. November 2002: Nein zur Asylinitiative der SVP und
Nein gegen die Verschärfung beim Arbeitslosenversicherungsgesetz. Ein
kleiner Überschuss aus den Spenden konnte der Asyl- und
Migrationsorganisation „solidarité sans frontières" überwiesen werden.
Auch im Berichtsjahr hat die DJS zu verschiedenen Gesetzesvorlagen
Stellung genommen, so u.a. zum Operhilfegesetz, Waffengesetz, Gesetz
über Hooligan-Datenbank, Gesetz über das Vernehmlassungsverfahren,
Änderung im BVG bezügl. Unterdeckung der BVG-Versicherer, Gestz über
die eingetragene Partnerschaft, Postverordnung uam. Alle
Vernehmlassungen sind auf der Homepage der JDS abrufbar. Bei der
jeweiligen Berichterstattung in den Medien werden die DJS fast immer
miterwähnt.
Aufgrund früherer Stellungnahmen wurden die DJS - im Rahmen der
parlamentarischen Beratung zur Revision des Ausländerrechts - zu
Hearings in die staatspolitische Kommission des Nationalrats
eingeladen. An dieser Stelle sei allen DJS-Mitgliedern herzlich
gedankt, die sich jeweils zur Verfügung stellen diese Hearings zu
bestreiten. Auch wenn damit die entsprechenden Gesetze zu wenig nach
unseren Vorstellungen korrigiert werden, ist die Präsenz von fachlich
kompetenten Vertretungen ein wichtiger Beitrag zur Einflussnahme auf
die Politik und zur Vernetzung der DJS mit ihnen nahestehenden Personen
und Organisationen.
Das anlässlich der DV vom Juni 2002 in Luzern geplante Projekt eines
„Gesundheitskongress" wurde im Berichtsjahr weiter diskutiert
(Arbeitsgruppe und Vorstand). Es musste letztlich - vorab aus
Kapazitätsgründen - fallen gelassen werden. Inhaltlich hat sich zudem
gezeigt, dass die Materie sehr komplex ist und dass der Frage nach den
finanziellen Konsequenzen einer Gesundheitspolitik, die das
Diskriminierungsverbot in allen Teilen respektiert nicht ausgewichen
werden kann, bzw. dass die ganze Fragestellung nicht nur eine rein
rechtliche ist.
Grosse Beachtung (auch in den Medien) fand die Arbeit der
DJS-Beobachter-Delegation in Fideris, anlässlich der Demonstration
gegen das WEF in Davos vom 25. Januar 2003. Die Delegation war von
morgens 09.00 Uhr bis gegen 16.00 Uhr bei der von den Behörden
aufgebauten Personenkontroll-Schleuse in Fideris präsent. Die
Delegation hat einerseits die Ereignisse rund um die
Personen-Kontrollen beobachtet und protokolliert, andererseits aber
auch ihre Vermittlungsdienste eingesetzt und damit schlimmere
Auseinandersetzungen verhindern können. Der Bericht (auf Deutsch und
Französisch) ergänzt mit Photos ist auf der Homepage der DJS abrufbar.
Allen Delegationsmitgliedern, die trotz Kälte den ganzen Samstag in
Fideris ausgeharrt haben sei an dieser Stelle noch einmal herzlich
gedankt. Bei den Kundgebungen gegen den G8-Gipfel in Evian vom Juni
2003 haben sich erneut DJS-Mitglieder in ähnlicher Weise engagiert,
sowohl in Lausanne als auch in Genf (Anwaltspikett, Verteidigung von
Demonstrierenden, Unterstützung der legal-teams) uam.
Zusammen mit über 80 Organisationen haben die DJS im März 2003 einen
Aufruf an die Stadtberner Regierung und an den Bundesrat unterzeichnet
zur Wahrung der Versammlungsfreiheit in der Hauptstadt. Als Reaktion
auf die Kundgebungen gegen den USA-Krieg gegen Irak wollte der
städtische Polizeidirektor das Demonstrationsrecht dahingehend
einschränken, dass maximal 12 Kundgebungen pro Jahr bewilligt würden
und jeweils nur eine zum selben Thema. Der Appell war erfolgreich, es
wurden und werden keine derartigen Einschränkungen verfügt.
Mit Lukas Ott und Stefan Bader ist das „Komitee für eine offene und
demokratische Justiz" in sehr guten Händen. Die Kampagne gegen
Einschränkungen bei der Zulassung ans Bundesgericht und an das EVG
wurde mit einer Pressekonferenz am 8. November 2002 lanciert: „Accès au
Tribunal fédéral: les Juristes démocrates repartent au combat" – „eine
Koalition von Juristen Gewerkschaftern, Konsumentenschützern und
Patientenvertretern wehrt sich gegen die Reform des Bundesgerichts". So
und ähnlich lauteten die Pressemeldungen am Tag danach. Dank der
sorgfältigen Vorbereitung durch die beiden Koordinatoren ist es
gelungen, ein breites Bündnis gegen die geplanten Massnahmen
aufzubauen. Seit November 2002 besteht auch eine eigene Homepage zu
diesem Thema – www.justizreform.ch - die nur dank dem unermüdlichen
Engagement von unserem Webmaster Takis Armyros möglich geworden ist!
Die DJS wurden von der zuständigen Ständeratskommission zu Hearings
eingeladen, mit kleinen Erfolgen. Die Debatte im Ständerat vom 22./23.
September 2003 wird aber zeigen, ob und wie ernst die VertreterInnen
der Kantone die Kritik unseres breiten Bündnis nehmen. Die Kampagne
wird im kommenden Jahr noch wichtiger werden: im Nationalrat müsste es
uns gelingen einige unserer Forderungen durchzubringen immter mit dem
Ziel, auf ein Referendum verzichten zu können. So geht der Dank für
bisherige und künftige Arbeiten an dieser Stelle einerseits an die AG
Justizreform der DJS, insbesondere an Thomas Gabathuler sowie an die
beiden Kampagnen-Koordinatoren aus Liestal.
Über die Aktivitäten der Europäischen Vereinigung der JuristInnen für
Demokratie und Menschenrechte EJDM – die DJS sind seit einigen Jahren
Mitglied – wird auf den Bericht des Präsidenten, Rudolf Schaller
verwiesen, bzw. der Tätigkeitsbericht der EJDM ist über Internet
abrufbar (www.ejdm.de). Für Informationen über die vor zwei Jahren
gegründete internationale „Untersuchungskommission zum Schutz der
Grundrechte im Zeichen der Globalisierung", wo sich auch DJS-Mitglieder
engagieren, verweisen wir auf deren Homepage unter www.globaldr.org.
Bern, den 13. September 2003 / Catherine Weber
2001/2002
Demokratische Juristinnen und Juristen Schweiz
Juristes Démocrates Suisse
Rapport annuel juin 2001-2002
Jahresbericht Juni 2001 – Juni 2002
Der Vorstand hat sich im Berichtsjahr viermal zu einer Sitzung getroffen und verschiedenste Meinungsbildungen bzw. Entscheide auf dem Zirkularweg getroffen. Ein Schwerpunkt der Vorstandsarbeit war auch dieses Jahr das Erarbeiten von Vernehmlassungen zu einzelnen nationalen Gesetzesprojekten, eine Arbeit, die nur dank dem unermüdlichen Engagement der Vorstands-Mitglieder und Engagierten aus den Sektionen wahrgenommen werden kann. Die DJS „leben" ja vor allem über die Aktivitäten der Sektionen, die in separaten Jahresberichten dokumentiert sind. So müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass sich die Sektion Ostschweiz per Ende April 2002 aufgelöst hat. Ihr Mitglieder bleiben aber als Einzelmitglieder unserem Verband treu.
Im Berichtsjahr galt es u.a. Vernehmlassungen in den Bereichen Asylrecht, Ausländerrecht, Datenschutz, Medienrecht, Opferhilferecht zu verfassen. Alle Vernehmlassungen der DJS (seit 1997) sind auf der Homepage der DJS abrufbar. Die schriftlichen Vernehmlassungen dienen immer wieder auch anderen Organisationen / Parteien als Vorlage und sind somit ein Mittel der besseren Vernetzung der DJS mit anderen Organisationen. Sie werden ab und zu auch von der Presse aufgenommen und sind nicht zuletzt den Parlamentsmitgliedern eine Hilfe bei der Formulierung von Anträgen. In den, von der Verwaltung jeweils erarbeiteten Zusammenstellungen der Vernehmlassungsantworten wird denn auch die DJS immer wieder erwähnt, wie z.B. bei der Revision des Datenschutzgesetzes, das sich dann so liest: ..." Die SP sowie zwei Organisationen (DJS, SGB) fordern die Streichung bzw. Änderung dieses Absatzes. Ein staatliches Organ soll nur aufgrund einer ausdrücklichen gesetzlichen Bestimmung das Recht haben Auskünfte zu verweigern; dabei handelt es sich um einen schweren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen."... Eine weitere „Nebenwirkung" dieser Vernehmlassungsarbeit ist, dass DJS-VertreterInnen immer wieder zu Hearings in die zuständigen Kommissionen von National- oder Ständerat eingeladen werden, so etwa am 4. Juli 2002 zur Totalrevision des Ausländerrechts.
Ein weiterer Schwerpunkt der DJS-Vorstandsarbeit waren die Vorbereitungsarbeiten für die Lancierung der Kampagne gegen die OG-Revision. So hat der Vorstand im September 2001 Lukas Ott aus Liestal als Kampagnenleiter engagieren können und für die gesamte Kampagne (bis zur Schlussbereinigung der Vorlage im eidg. Parlament) ein Kostendach von maximal Fr. 40'000.— beschlossen. Erste Ergebnisse der Arbeit von Lukas Ott werden an der DV vom 29. Juni 2002 vorgestellt. Hauptarbeitsinstrument ist das Argumentarium, welches in kurzer Form bereits im November an die Mitglieder der ständerätlichen Rechtskommission verschickt worden ist.
Bei den verschiedenen zu bearbeitenden Vernehmlassungen war sicherlich diejenige zur Vereinheitlichung der Strafprozessordnung die aufwendigste. An dieser Stelle sei deshalb allen DJS-Mitgliedern herzlich gedankt, die es mit ihren Beiträgen möglich machten, dass die DJS eine fundierte Vernehmlassung abgeben konnte. An einer eigens dafür organisierten DJS-Veranstaltung in Basel konnten sich die Anwesenden über die einzelnen Punkte und Problemstellungen vertieft informieren. Die engagierte Diskussion zeigte, dass innerhalb der DJS bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten einer Neu-Gestaltung einer schweizerischen StPO noch unterschiedliche Meinungen vorliegen.
Mit unserem (in Deutsch und Romanisch verfassten) offenen Brief an die Mitglieder des Grossen Rates des Kantons Graubünden konnten wir leider das Schlimmste nicht verhindern (Einführung eines neuen „WEF-Wegweisungs-Artikels" in die Vo über die Kantonspolizei, wonach Personen nicht nur aus öffentlichen sondern auch aus privaten Grundstücken und Objekten weggewiesen werden können); wir erhielten aber viele positive Reaktionen aus engagierten Kreisen innerhalb und ausserhalb des Kantons. Ebenfalls Stellung nehmen konnten wir (im Radio DRS) zu der im Kanton Graubünden geplanten Einführung einer Personendatei über „Querulanten" und die damit verbundene Aufhebung des Berufs- und Amtsgeheimnisses. Bleibt zu hoffen, dass die Kantonsregierung , bzw. das Parlament diesbezüglich noch zur Vernunft kommen und auf diesen Gesetzesartikel ersatzlos verzichtet.
Eine weitergehende Übersicht über die Tätigkeit des DJS-Vorstandes ist aus den, im plädoyer jeweils erscheinenden Beiträgen auf der „DJS-Seite" ersichtlich, weshalb diese Seiten als Bestandteil dem Jahresbericht beigelegt werden. Hier gilt es speziell Fredi Hänni und Christian van Gessel dafür zu danken, dass sie die, für unseren Verband doch wichtigen Seiten immer termingerecht produzieren.
Über die Aktivitäten des Verbandes der EJDM und namentlich über das, im März 2002 stattgefundene Treffen der „Internationalen Untersuchungskommission für die Erhaltung der Grundrechte im Prozess der Globalisierung" in Genua wird auf den ausführlichen Bericht des Sekretärs der EJDM vom 6. April 2002 verwiesen.
Ausblick auf 2002/2003:
Hauptschwerpunkt für den DJS-Vorstand und das Sekretariat ist weiterhin die Kampagne gegen die OG-Revision. Es ist unabdingbar, dass wir alle unsere Kräfte und Kontakte einsetzen, um die vom Bundesrat eingeleiteten Zugangsverschärfungen ans höchste Schweizer Gericht so gut als möglich zu verhindern. Am 11. November 2003 werden die DJS 25 Jahre bestehen. Kein Grund sich auszuruhen sondern vielmehr Grund genug für eine gerechte Justiz weiter zu kämpfen!
Ein weiterer Schwerpunkt soll - auf Vorschlag der DJ Bern - die Durchführung eines nationalen DJS-„Gesundheits-Kongress bilden: Rationalisierung, Rationierung, Ausgrenzung von Personengruppen, Diskriminierung, Verletzung der Verfassungsrechte sind die Stichworte dazu. Ziel dieses Kongresses müsst sein, eine rechtspolitische Position aus linker Sicht zu diesen, für alle BürgerInnen emminent wichtigen Fragen zu entwickeln und entsprechende Grundrechts-Forderungen im Gesundheitsbereich zu stellen.
Bern, den 29. Juni 2002
Catherine Weber