Predictive Analytics bei Versicherungen und in der Arbeitswelt: Diskriminierung durch Algorithmen?

Juristische Fakultät Uni Basel, WWZ Auditorium, 16. Mai 2018

organisiert von Prof. Dr. Kurt Pärli

Predictive Analytics ist einer der aktuellsten Big-Data-Trends. In vielen Bereichen, so auch bei Versicherungen und in der Arbeitswelt, etwa bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden, werden Entscheidungen zunehmend auf der Basis sogenannter „predictive analysis“ gefällt. Es handelt sich hier um automatisierte Entscheidungsketten, die auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen beruhen, die wiederum auf Basis automatisierter Auswertungen von Datensätzen erstellt werden.
Aber wie kommen solche Entscheidungen zustande? Führen die verwendeten Algorithmen zu objektiven Ergebnissen? Oder geschieht genau das Gegenteil, nehmen Algorithmen vielmehr Stereotype aus den Daten auf und perpetuieren sie sogar? Sind zum Beispiel Programme, die Sprache interpretieren, sexistisch und rassistisch und führen zu diskriminierenden Entscheidungen? Die Rechtsordnung verbietet Diskriminierung in allen Lebensbereichen. Auch Datenschutzrecht bezweckt nicht den Schutz der Daten, sondern vielmehr den Schutz der Grundrechte und der Persönlichkeit von Personen, übe
r die Daten bearbeitet werden. Es ist indes fraglich, ob Diskriminierung durch auf Algorithmen basierenden automatisierten Entscheidungen mit den bestehenden Instrumenten des Diskriminierungs- und Datenschutzes effektiv bekämpft werden kann. ZielderVeranstaltungistes,das Diskriminierungspotenzial von Predictive Analytics im Bereich Versicherungen und Arbeitswelt zu erkennen und die juristischen Gegenmassnahmen zu diskutieren. Dabei soll es aber nicht bleiben: Wenn Algorithmen Diskriminierung lernen, dann sollte auch möglich sein, vorurteilsfreie automatisierte Entscheidungsfindungen zu entwickeln, davon soll an dieser Tagung die Rede sein.

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